KNX-Elektroninstallation macht Passivhaus zum Smart Home

Elektromeister Andreas Franz erklärt die Vorteile der KNX-Bus-Technik

„Wer heute nicht smart baut, errichtet nen Altbau.“ – ist sein Slogan. Was Elektromeister und Geschäftsführer von ajh elektro, Andreas Franz, damit meint, ist, dass eine zukunftsgerichtete Elektroinstallation auf jeden Fall ihren Aufpreis wert ist. Sowohl in puncto Funktionalität, Wertstabilität, als auch aufgrund der Erweiterungsmöglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte.

Herr Franz, Sie sind Smart Home Experte. Was bedeutet Smart Home in Bezug auf die Passivhausbauweise?

Die Bauweise des Hauses steht erst einmal nicht im Vordergrund. Es geht es vor allem um die KNX-Bus-Technik. Hiermit können alle Gebäudefunktionen miteinander verknüpft und automatisiert werden – basierend auf einem internationalen Standard.

Wie unterscheidet sich das KNX-Bus-System von einer gewöhnlichen Verkabelung?

KNX-Bus ist europäischer Standard für die gehobene Elektroinstallation, die viele Gebäudefunktionen zusammenfließen lässt. Hier im Passivhaus Haus Arndt+ haben wir also den Vorteil, dass wir viele Funktionen wie z.B. die Kontrolle und Steuerung der Wärmeerzeugung und der Lüftungsanlage oder die Beleuchtung und Verschattung miteinander verknüpfen und benutzerabhängig steuern können.

Der geringfügige Nachteil besteht darin, dass wir etwas mehr Leitung verlegen müssen. Doch das kleine bisschen Mehr an Verkabelung birgt dann doch wiederum einen Vorteil in sich. Denn dadurch sind wir auf alle Bedürfnisse der Hausbewohner, der Gebäudetechnik und der Zukunftssicherheit vorbereitet.

Wie haben Sie die Kabel in das Passivhaus eingebaut?

Da wir frühzeitig mit ins Boot geholt wurden und so von Anfang an bei der Planung mitwirken konnten, regten wir an, dass wir möglichst viele Abhangdecken im Gebäude bekommen. So standen uns beide Verkabelungsebenen zur Verfügung: sowohl also der Büroboden als auch die Abhangdecken. Damit sind wir in der Lage, alle Leitungen norm- und fachgerecht sowie auch gebäudeschonenend zu verlegen.

Welche Bereiche der Gebäudeautomation lassen sich mit dem KNX-System regulieren? Nennen Sie uns bitte ein paar konkrete Beispiele.

Der Ausbau ist unendlich, da sich grundsätzlich alle Gebäudefunktionen darüber steuern lassen. Wir konzentrieren uns hier jedoch vor allem auf die wichtigsten Details wie z.B.: Wie viel Energie liefert die Photovoltaik-Anlage? Wie viel Strom wird gerade gebraucht? Was ist noch im Energiespeicher? Was muss an Strom gespeichert werden für z.B. uhrzeitgesteuerte Verbraucher u.v.m. Doch gerade im Passivhaus müssen wir auch darauf achten, dass die Lüftungs- oder die Heizungsanlagen nur dann arbeiten, wenn es auch Sinn macht. Dass diese sich bspw. bei geöffneten Fenstern wieder abschalten. In der Passivhausbauweise führt kein Weg an der Smart Home Technik vorbei.

Was wird Ihrer Meinung nach in Zukunft noch so möglich sein mit der Smart Home Bauweise?

Die Smart Home Bauweise, die ja eigentlich erst so in den letzten fünf Jahren so richtig Fahrt aufgenommen hat, wird maßgeblich davon bestimmt, dass die Leute ihr Haus per Sprachfunktion steuern werden – also mit Alexa und Co.