Die bessere Wahl: Fußbodenheizung vs. Luftheizung beim Passivhausbau
So energieeffizient erreicht man behagliche Wärme in einem Passivhaus
Beim Großteil der Installationen im Passivhaus Haus Arndt+ fiel die Entscheidung auf unkonventionelle Methoden und Techniken. Was die Heizung betrifft, setzt Bauherr Jörg Arndt jedoch auf die gängige Fußbodenheizung. Welche einschlägigen Vorteile diese mit sich bringt, erklärt Matthias Brandes von der Kriener & Trübner GmbH, der für die Verlegung der Flächenheizung verantwortlich ist.
1. Warum hat man sich beim Passivhaus Haus Arndt+ für eine konventionelle Fußbodenheizung entschieden?
Theoretisch würde das Heizen über das Vorheizregister der Lüftungsanlage bei einem Passivhaus ausreichen. Doch Herr Arndt stellte spezielle Anforderungen an die Heizung des Haus Arndt+: Wegen der Deckenhöhen von bis zu drei Metern, sollte die Wärmeabgabe vor allem über die Bodenfläche erfolgen. Denn durch die Fußbodenheizung steigt die Wärme von unten nach oben und es stellt sich eine gleichmäßigen Temperaturschichtung im Raum ein. Also ist die Wärme direkt dort, wo sich das Leben abspielt und die Hausbewohner empfinden thermische Behaglichkeit.
2. Wie erreicht man eine optimale/niedrige Vorlauftemperatur bei der Fußbodenheizung?
Die Fußbodenheizung kann im Passivhaus mit einer Vorlauftemperatur, die nur wenige Grad über der gewünschten Raumtemperatur liegt, gefahren werden. In einem „normalen“ Neubau würde die Vorlauftemperatur bei ca. 35° C liegen. Durch den geringen Wärmebedarf im Passivhaus können die Schlangen der Fußbodenheizung trotz der niedrigen Vorlauftemperatur in einem weiten Abstand verlegt werden.
3. Was ist bei der Planung der Fußbodenheizung in einem Neubau/Passivhaus zu beachten? Welche Dienstleistungen übernehmen Sie für die Kunden?
Zunächst wird die Auslegung der Fußbodenheizung durch den Installateur überprüft. Die Verlege-Abstände werden ermittelt und an den Wärmebedarf angepasst. Grundsätzlich unterstützen wir unsere Kunden nicht nur, indem wir die Auslegung der Heizung übernehmen, sondern auch indem wir die ganzheitliche Planung im Auge behalten. Das bedeutet, dass wir uns ebenfalls um die Betreuung und Nachversorgung der Anlagentechnik, sprich Wartung, kümmern.
4. Welche Rolle spielt ein Energieberater bei der Verlegung einer Fußbodenheizung?
Man sollte einen Energieberater bereits vor Baubeginn hinzuziehen, da dieser die geplanten Maßnahmen ganzheitlich einschätzen kann – und gleichzeitig mögliche Fördermittel vor Baubeginn für den Kunden ermitteln und abrufen kann. Der Energieberater betrachtet dabei stets das ganze Gebäude, entwickelt ein umfassendes Energiekonzept für Sanierung oder Neubau und beachtet dabei auch Wechselwirkungen zwischen den einzelnen geplanten energetischen Maßnahmen.
In diesem Video erklärt Herr Matthias Brandes von der Firma Kriener + Trübner GmbH, wie man behagliche Wärme in einem Passivhaus energieeffizient gestaltet: